GUIDE für ein gesundes Unternehmen

Ein Gesundes Unternehmen

von Vincent Roth / Lesedauer 5-10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Der Einfluss des Arbeitsumfelds auf Gesundheit und Wohlbefinden

Über einen Tag verteilt, schlafen die meisten Menschen etwa 7-9 Stunden, was bedeutet, dass 15-17 Stunden für andere Aktivitäten verbleiben. Von dieser Zeit wird häufig die Hälfte auf der Arbeit, in der Schule oder Universität verbracht – meist sitzend. Berufe, die körperliche Aktivität erfordern, sind in der Minderheit. Parallel dazu hat die Verlockung von ungesundem Essen am Arbeitsplatz zugenommen. Dies führt zu schwerwiegenden Konsequenzen wie Übergewicht und körperlichen Beschwerden, die mit Inaktivität einhergehen, und somit zu einer schlechteren Lebensqualität und hohen gesellschaftlichen Kosten. Wir haben bereits einen Artikel zu diesem Thema verfasst.

Die Umgebung, in der wir uns befinden, hat einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden, sowohl positiv als auch negativ, und wirkt oft unbewusst. In einer Umgebung, die Bewegung fördert, wenig Stress verursacht und eine gesunde Ernährung unterstützt, können wir unsere gesundheitsorientierten Ziele leichter erreichen und langfristig gesünder, produktiver und glücklicher leben.

Lassen Sie uns einige Strategien erkunden, die auf der menschlichen Psychologie basieren und dies ermöglichen.

Förderung der Autonomie und Selbstbestimmung

Bezüglich der Autonomie ist es wichtig, die Selbstbestimmung der Einzelnen zu fördern. Dies bedeutet, dass starre Vorgaben, insbesondere in Bezug auf die Ernährung, vermieden werden sollten. Studien zeigen, dass Menschen ihre Ziele besser erreichen, wenn sie diese selbst setzen und bei der Zielerreichung autonom bleiben (Heidemeier et al., 2014). Wir tendieren dazu, Ziele zu wählen, die uns persönlich wichtig sind, was das Selbstbewusstsein auf dem Weg dorthin stärkt. Dabei sollten die Ziele positiv formuliert sein und nicht auf der Vermeidung bestimmter Verhaltensweisen basieren (Heidemeier et al., 2014).

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Mitarbeiter komplett sich selbst überlassen werden sollten. Expertenvorträge und Informationsmaterialien können hilfreich sein, sollten aber auf freiwilliger Basis oder während der Arbeitszeit angeboten werden.

Sobald gesundheitsorientierte Ziele, wie weniger und gesünder essen oder mehr Bewegung, gesetzt wurden, schaffen wir eine Umgebung, in der diese zielorientierten Verhaltensweisen gedeihen können. Hierbei möchten wir auf die drei wichtigsten Aspekte eingehen.

Umgang mit Stress am Arbeitsplatz

Stress ist ein bedeutender Faktor, der unsere Gesundheit negativ beeinflussen kann. Er kann nicht nur gesunde Gewohnheiten unterdrücken und ungesunde, wie Binge-Eating, fördern, sondern auch die Ausschüttung des Sättigungshormons Leptin unterdrücken.

Eine effektive Strategie zur Stressreduktion ist eine klare Top-Down-Kommunikation, die Freiheiten einräumt und Überarbeitung vermeidet. Eine gut durchdachte Gestaltung des Arbeitsplatzes, die klare Trennungen zwischen Pausen- und Arbeitsbereichen vorsieht, kann ebenfalls helfen. Dies fördert nicht nur die Erholung in den Pausen, sondern auch ein bewussteres Essverhalten.

Zudem kann Bewegung ein wirksames Mittel sein, um Stress zu verringern, was uns zum nächsten wichtigen Aspekt bringt.

Förderung von Bewegung im Arbeitsalltag

Um Bewegung zu fördern, können verstellbare Tische eingesetzt werden. Diese regen zu verschiedenen Körperhaltungen an und können somit Rücken- und Schulterproblemen vorbeugen. Hierbei sollte auch aufgeklärt werden, dass es nicht ‚die eine richtige Körperhaltung‘ gibt, sondern vielmehr sollte generell nach dem Motto ‚Deine nächste Haltung ist die beste‘ gelebt werden.

In der Gestaltung von Büroräumen sollten, wenn möglich, kleine Freiflächen gelassen werden. Diese ermöglichen es, zwischen längeren Arbeitsphasen kleine ‚Exercise Snacks‘ auszuüben. Auch das Anschaffen einer Klimmzugstange und eines Schlingentrainers kann es im Büro ermöglichen, sich kurz zu dehnen oder ein paar Rückenübungen zu machen, ohne den Arbeitsfluss zu stören. Studien zeigen außerdem, dass sowohl Ausdauertraining als auch Krafttraining die Konzentration und das Gedächtnis stärken (De la Rosa et al., 2019;Lachman et al., 2006; Landrigan et al., 2020).

Kleine Meetings können statt im Büro auch draußen bei einem Spaziergang stattfinden. So wird nicht nur Bewegung in den Arbeitsalltag integriert, sondern auch durch das Gehen und das neue Umfeld die Kreativität angeregt. Studien zeigen außerdem, dass der Aufenthalt in der Natur sich direkt positiv auf die Psyche, das Stresslevel und die kognitiven Fähigkeiten auswirkt (Jimenez et al., 2021).

Zur Verbesserung der körperlichen Voraussetzungen ist es vor allem sinnvoll, den Zugang zu Trainingsmöglichkeiten zu vereinfachen. Hierfür eignen sich ein eigener Kraftraum und Kooperationen mit Fitnessstudios. Beim Einrichten eines Kraftraums helfen wir Ihnen gerne. Die körperliche und psychische Gesundheit wird zudem durch eine zielgerichtete Ernährung unterstützt, womit wir zu dem letzten Punkt kommen.

Förderung gesunder Ernährung am Arbeitsplatz

Ernährungstechnisch ist es wichtig, die eigenständige, zielgerichtete Ernährung zu unterstützen. Dies geschieht, indem ausreichend Kühlschränke und Mikrowellen bereitgestellt werden, damit die eigene Mahlzeit schnell und unkompliziert verstaut und zubereitet werden kann. Außerdem sollten zu den klassischen Angeboten in Mensen, Kantinen und Automaten noch gesunde Alternativen angeboten werden. Ausschließlich gesundes Essen anzubieten, sollte vorher mit der Belegschaft gut kommuniziert werden, da dies auch zu Trotzreaktionen führen kann.

Sinnvoll ist es, die ungesunden Angebote im Vergleich weniger attraktiv erscheinen zu lassen, indem zum Beispiel die gesunden Alternativen günstiger und leichter erreichbar sind. Gerade Mahlzeiten, die einen hohen Ballaststoffgehalt und eine hohe Nährstoff- aber niedrige Energiedichte enthalten, führen zu einem besseren Gesundheitsoutcome und besserer Sättigung. Weitere Tipps zur Sättigung bekommen Sie hier.

Gemeinschaft als Schlüsselelement für betriebliche Gesundheitsförderung

Neben diesen drei Punkten muss auch die Rolle der Gemeinschaft als Katalysator berücksichtigt werden. Wenn Verhaltensänderungen gemeinschaftlich statt nur von Einzelpersonen umgesetzt werden, ist es wahrscheinlicher, dass eine Umgebung entsteht, in der Gesundheit einen hohen Stellenwert hat. Soziale Verstärkung beeinflusst und motiviert zu positiven Schritten hin zu einem gesünderen und damit leistungsfähigeren Leben.

Je nach bestehendem Unternehmensumfeld, Unternehmensphilosophie und bereits erfolgten Schritten kann die Implementierung eines Gesundheitskonzepts sehr unterschiedlich sein. Wir unterstützen Sie gerne bei der Entwicklung und Umsetzung eines auf Ihre einzigartigen Umstände zugeschnittenen Konzepts. Bitte zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren, damit wir weitere Details besprechen können.

Quellen:

De la Rosa, A., Solana, E., Corpas, R., Bartrés-Faz, D., Pallàs, M., Vina, J., Sanfeliu, C., & Gomez-Cabrera, M. C. (2019). Long-term exercise training improves memory in middle-aged men and modulates peripheral levels of BDNF and Cathepsin B. Scientific Reports, 9(1), 3337. https://doi.org/10.1038/s41598-019-40040-8

Heidemeier, H., & Wiese, B. S. (2014). Achievement goals and autonomy: How person–context interactions predict effective functioning and well-being during a career transition. Journal of Occupational Health Psychology, 19(1), 18-31. https://doi.org/10.1037/a0034929

Jimenez, M. P., DeVille, N. V., Elliott, E. G., Schiff, J. E., Wilt, G. E., Hart, J. E., & James, P. (2021). Associations between Nature Exposure and Health: A Review of the Evidence. International Journal of Environmental Research and Public Health, 18(9), 4790. https://doi.org/10.3390/ijerph18094790

Keller, A., Litzelman, K., Wisk, L. E., Maddox, T., Cheng, E. R., Creswell, P. D., & Witt, W. P. (2012). Does the perception that stress affects health matter? The association with health and mortality. Health Psychology, 31(5), 677-684. https://doi.org/10.1037/a0026743

Lachman, M. E., Neupert, S. D., Bertrand, R., & Jette, A. M. (2006). The effects of strength training on memory in older adults. Journal of Aging and Physical Activity, 14(1), 59-73. https://doi.org/10.1123/japa.14.1.59

Landrigan, J.-F., Bell, T., Crowe, M., Clay, O. J., & Mirman, D. (2020). Lifting cognition: a meta-analysis of effects of resistance exercise on cognition. Psychological Research, 84(5), 1167-1183. https://doi.org/10.1007/s00426-019-01145-x

Largo-Wight, E., Chen, W. W., Dodd, V., & Weiler, R. (2011). Healthy Workplaces: The Effects of Nature Contact at Work on Employee Stress and Health. Public Health Reports, 126(Suppl 1), 124–130. https://doi.org/10.1177/00333549111260S116

Stoewen, D. L. (2016). Wellness at work: Building healthy workplaces. Canadian Veterinary Journal, 57(11), 1188–1190. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5081153/

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